Juni 2022. Turin ist als Hauptstadt der Region Piemont im Norden Italiens wohl immer eine Reise wert. In diesem Fall konnten sich die Mitglieder des VMI – Verband der Motoreninstandsetzungsbetriebe e.V. über eine Einladung des VMI-Fördermitglieds MEC-Diesel freuen. Ein durchdachter Programmablauf verband Betriebsbesichtigungen, kulinarische Köstlichkeiten und traumhafte Sehenswürdigkeiten gekonnt miteinander.
Der Anreisetag am Donnerstag, den 09.06.2022 in Moncalieri/Turin wurde zum Erkunden der Umgebung mit gemeinsamem Abendessen und Austausch von Neuigkeiten genutzt. Der Freitag begann mit der Betriebsbesichtigung bei CRD (Centro Rotazione Diesel), einer Tochtergesellschaft von MEC Diesel, in Carmagnola. Die Gastgeberinnen Giulia Pacella (Exportchefin) und Kristina Raguckaite (Bereich Export Deutschland) empfingen die knapp 25 Teilnehmer mit einem strahlenden Lächeln. Auch Qualitätsleiter Carlo Aloia, den viele bereits auf der letztjährigen Mitgliederversammlung kennengelernt hatten, begrüßte alle herzlich und gab Einblicke in seinen Fachbereich.
Seit 2007 gehört CRD zu MEC Diesel und hat aktuell ca. 150 Mitarbeiter, welche vor Ort Instandsetzungs- und Montagearbeiten durchführen. Drei Motorenprüfstände und ein Getriebeprüfstand befinden sich im Betrieb und sorgen für eine hohe Qualität am Standort. Die deutschen und dänischen Gäste wurden durch alle Abteilungen geführt und dank der guten Deutschkenntnisse unserer Gastgeberinnen konnten auch Rückfragen schnell beantwortet werden. Bei CRD werden LKW-Motoren bis zu acht Stunden auf unterschiedliche Defekte geprüft. Beginnt der Motor zu rauchen oder verliert er Öl? Diese und viele weitere Fragen werden abschließend untersucht. Ist alles zur Zufriedenheit wird das geprüfte Stück zusammen mit einer Prüfliste, welche alle vorgenommenen Arbeiten, Ersatzteile und Daten enthält, verpackt, sorgsam in einer Holzkiste verstaut und dann für den Versand bereitgestellt.
Alle Abteilungen der riesigen Hallen wurden besucht. Neben der Vermittlung von Fakten und Hintergrundwissen zum Unternehmen kam auch der Austausch über Lieferfähigkeiten und aktuelle Herausforderungen im Tagesgeschäft nicht zu kurz. Danach stand die Mittagspause im Golfclub l Girasoli in Carmagnola an, in der an einer langen Tafel kulinarische Köstlichkeiten serviert wurden und ausreichend Zeit für intensive Gespräche vorhanden war. Weiter ging es zum Hauptsitz von MEC-Diesel in Candiolo/Turin. Bereits seit 1983 behauptet sich MEC-Diesel S.p.A. als einer der führenden Anbieter für Motorenersatzteile im Independent Aftermarket (IAM). Die Zahlen können sich sehen lassen. 350 Angestellte an allen Firmensitzen, 18 externe Vertriebsmitarbeiter, mehr als 200 Lieferanten weltweit. Das Unternehmen betreibt insgesamt 24 Niederlassungen in Europa, davon drei sowie weitere drei Warenhäuser allein in Italien.
Die Besichtigung der Lagerhallen war dementsprechend eindrucksvoll. Ein durchgängiges CI an den Lagerregalen, auf Plaketten und den Verpackungsmaterialien (die sogar eine eigene Halle benötigen) lässt den Besucher genau wissen, wer hier die Gastgeberin ist. Über 100.000 aktive Codes und mehr als 15.000 Ersatzteile für die Revision von Motoren, welche auf 20.000 m² in ordentlich geführten Regalen zu finden sind. Neben Standard-Hochregalen befinden sich sogar zwei riesige Reihen mit automatischen Lagerregalen. Durch die funktionierende Technik und gute Organisation finden die Teile der Produktgruppen MEC-Diesel, Blinken und Erar, die sich in Powertrain- und Spare Parts-Bereiche untergliedern, ihren vorübergehenden Platz bis zum Verkauf. Besonders auffallend waren bei beiden Besichtigungen die durchdachte Struktur und die Sauberkeit. Diese in Deutschland hoch geschätzten Eigenschaften wecken Vertrauen beim Kunden. Denn gerade in diesen schweren Zeiten der Ersatzteilbeschaffung ist ein zuverlässiger Partner nicht hoch genug zu bewerten.
Nach dem ereignisreichen Tag ging es abends ins Cheers Bistrot Superga Nähe der Basilica di Superga. Die bedeutende Wallfahrtskirche wurde im Barockstil erbaut und überragt die Stadt Turin. Weltbekannt wurde sie durch das tragische Flugzeugunglück im Jahr 1949, bei dem fast die komplette Mannschaft des AC Turin, damals die dominierende Fußballmannschaft Italiens und als “Grande Torino“ bekannt, ums Leben kam. Noch heute wird dort mit einer Gedenktafel der Opfer gedacht und gilt die Gedenkstätte unter Fußballfans als „Wallfahrtsort“. Die Basilica war leider geschlossen und konnte nur von außen bewundert werden.
Am Samstag besuchten die Teilnehmer zum Abschluss der ereignisreichen Tage die Sacra di San Michele und nahmen an einer geführten Tour teil. Die Abtei des Benedikterordens im Susatal, etwa 35 km westlich von Turin, liegt 962 m über dem Meeresspiegel. Das Kloster inspirierte den Schriftsteller Umberto Eco für seinen historischen Roman Der Name der Rose. Besonders die Architektur und der fantastische Ausblick auf das weite Land waren mehr als beeindruckend.
Mit einem weiteren gemeinsamen Mittagessen in einer nahegelegenen Brauerei mit anschließender Führung endete der offizielle Teil der Reise. Einige traten die Heimreise an, während der Großteil den Rest des Tages und den Abend noch zum Netzwerken nutzte und erst am Sonntag nach Deutschland zurückkehrte. Es war eine gelungene Reise und alle Gäste sind sich einig, dass MEC Diesel für den Verband eine echte Bereicherung darstellt.//