Wer sich heutzutage in unserer Branche selbstständig macht, muss sich der enormen Herausforderungen bewusst sein, die ein selbstgeführtes Unternehmen mit sich bringen: es müssen rechtliche, steuerliche und organisatorische Hürden überwunden werden, es muss viel Geld in die Hand genommen werden, bevor die erste Rechnung überhaupt geschrieben ist. Die Akquise von Kunden muss gemanagt, das Unternehmen bekannt gemacht, die eigenen Finanzen müssen organisiert und lohnende Tätigkeitsfelder gefunden werden.
Warum sich dies zumeist junge Menschen antun?
Weil die Selbstständigkeit im Handwerk und auch in unserer Branche nicht nur Risiken birgt, sondern vor allen Dingen attraktive Möglichkeiten und Chancen bietet.
Es gibt eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Dienstleistern im Handwerk – und das nicht nur in Deutschland. Viele Kunden sind bereit, für gute Arbeit gutes Geld zu bezahlen.
Selbstständige haben die Möglichkeit, ihre Preise selbst zu gestalten und höhere Einnahmen zu erzielen als in einem Angestelltenverhältnis. Zudem sind sie nicht an starre Arbeitszeiten oder Arbeitgebervorgaben gebunden und können Projekte selbstbestimmt planen und umsetzen. Dies hat auch Einfluss auf die persönliche Weiterentwicklung und den eigenen Lebensstandard.
Neue Fähigkeiten zu erlernen und sich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren, kann die berufliche Existenz sichern und persönliche Erfolgserlebnisse nach sich ziehen.
Neben dem notwendigen Rückhalt in der eigenen Familie bedarf es dazu starker Partner – in der Handwerkskammer oder Innung, der Hausbank, im Steuerbüro, der Anwaltskanzlei.
Gerade in den ersten Jahren als Unternehmer ist die Verbindung zu Gleichgesinnten enorm wichtig. Und diese bündeln sich in einem Branchenverband, die die Interessen jedes einzelnen Mitgliedsbetriebes aber auch die der Branche allgemein vertritt. Daraus lassen sich gerade am Anfang einer Karriere viele Vorteile ziehen: über das Netzwerk der Mitgliedsbetriebe Kontakte knüpfen, von Erfahrungen anderer profitieren, Informationen austauschen, Lieferanten finden, Partnerschaften eingehen. Außerdem bieten Verbände exklusive Vorteile für ihre Mitglieder wie Weiterbildungsmaßnahmen, rechtliche Beratungen, Netzwerktreffen, Veranstaltungen bei Mitglieds- oder Partnerbetrieben.
Und wer sich über den eigenen Tagesablauf hinaus Gedanken zu seinem Handwerk macht, findet über den Verband Möglichkeiten, sich zu engagieren und die Interessen der Branche in Politik und Wirtschaft zu vertreten, Entscheidungen zu beeinflussen oder gar zu gestalten.
In einer hochkomplexen Welt wie der unsrigen wären die klassischen Gründerväter der 1950er bis 70er Jahren inzwischen verloren. Heutzutage sind andere Qualitäten als Unternehmer gefragt. Dazu zählt mit Sicherheit das Miteinander im eigenen Handwerksberuf.//