Gasbetriebene Viertaktmotoren von MAN Energy Solutions sind ‚H2-ready‘ und können im stationären Betrieb mit einem Wasserstoffanteil im Gasgemisch von bis zu 25 Volumenprozent
betrieben werden. MAN-Kunden können die für den Kraftwerkseinsatz relevanten Gasmotoren 35/44G TS, 51/60G und 51/60G TS ‚H2-ready‘ konfigurieren lassen, sind damit für einen Wasserstoffhochlauf in der Stromerzeugung vorbereitet und können den CO2-Ausstoß ihrer Anlagen weiter senken. Die Wasserstofffähigkeit der MAN-Motoren von bis zu 25 Volumenprozent entspricht der Level-B-Definition des H2-Readiness-Standards des europäischen Verbands der Motorenkraftwerksindustrie, EUGINE. Mit Power-to-X Kraftstoffen wie synthetischem Erdgas (synthetic natural gas – SNG) können MAN-Motoren zudem schon heute vollständig klimaneutral betrieben werden.
„Flexible und dezentrale Gaskraftwerke spielen für eine sichere Stromversorgung auf dem Weg zu 100% erneuerbarer Energie eine entscheidende Rolle“, sagt Dr. Gunnar Stiesch, Leiter Motorenentwicklung bei MAN Energy Solutions. „Über eine Wasserstoff-Beimischung lassen sich die CO2-Emissionen dieser Kraftwerke weiter senken. Noch ist grüner Wasserstoff ein knappes Gut und unsere Motoren bieten daher Betreibern volle Flexibilität. Im Rahmen der im bestehenden Gasnetz möglichen Beimischung. Zugleich arbeiten wir an Zukunftskonzepten, die Wasserstoff-Anteile von bis zu 100% möglich machen werden, sobald dieser in großen Mengen verfügbar ist.“
Die adaptive Verbrennungssteuerung (adaptive combustion control – ACC) der MAN-Motoren reagiert voll automatisiert auf variierende Wasserstoffanteile im Erdgas und ermöglicht einen Betrieb ohne Wirkungsgradverluste auch bei schwankenden H2-Anteilen. Bereits im Betrieb befindliche Gasmotoren können durch ein Upgrade der Automation sowie die Nachrüstung zusätzlicher ACC-Sensoren für den Wasserstoff-Blend-in Betrieb ertüchtigt werden.
„Wir fokussieren unsere Entwicklungsarbeit darauf, unseren Kunden ein Maximum an Betriebsflexibilität und Zukunftssicherheit zu bieten“, so Stiesch. „Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft wird einige Jahre in Anspruch nehmen, in denen die Infrastruktur ertüchtigt und die Produktion von grünem H2 hochgefahren wird. Im deutschen Erdgasnetz
etwa, ist derzeit eine maximale Beimischung von bis zu 10% möglich, perspektivisch werden 20% machbar sein. Für dieses Setting sind Kraftwerksbetreiber mit unseren Motoren
optimal aufgestellt.“