Im Werk Rheine wird in anderen Dimensionen gedacht und gearbeitet, als es von den teilnehmenden Instandsetzungsbetrieben im Vorfeld der Vorführung erwartet wurde. Mit Staunen durfte die große Gruppe der VMI-Mitglieder nach einem stärkenden Imbiss und einer Eingangspräsentation auch die Werkshallen, Maschinen und Anlagen bewundern. Für die Gruppe war es ein besonderes Erlebnis und es gab während der Führungen viele detailreiche Fragen.
Insgesamt hat RENK ca. 4.000 Mitarbeiter weltweit, davon ca. 1.830 in Augsburg, ca. 430 in Rheine und ca. 420 in Hannover. Weltweite Standorte sind in Kanada, USA, Brasilien, Frankreich, Schweiz, England, Abu Dhabi und inzwischen auch in Indien.
Das Werk am Standort in Rheine entstand im Jahre 1986 durch die Ausgliederung des Produktbereichs „Industrie- und Schiffsgetriebe“ aus Augsburg, in die RENK-TACKE GmbH. Seit 1996 dann nur noch RENK, die TACKE-Anteile wurden übernommen.
Inzwischen hat sich viel verändert, aber die hohen Qualitätsansprüche sind geblieben. Mit einem Schmunzeln berichtet Herr Frank Ostendorf, Leiter der Montageabteilung, dass heute jeder Kunde die Differenzen nachmessen kann. Da bleibt kein Spielraum für Abweichungen. Aber davor fürchtet sich bei Renk niemand. Die vielen Zertifikate machen deutlich, die Unternehmenspolitik legt selbst größten Wert auf Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutz.
Auch die Digitalisierung darf in einem modern aufgestellten Betrieb nicht fehlen und ist hier überall Teil der Arbeitsprozesse. Eine riesige Arbeitserleichterung und eine Grundlage für höchste Präzision. Die Maschinen sind exakt eingestellt und Feinjustierungen werden automatisch vorgenommen. Spezialisten sorgen dafür, dass die automatisierten Prozesse störungsfrei laufen. Aber käme es zum Netzausfall, stünden die meisten Arbeiten still. Ein Horrorszenario, welches zum Glück laut Herrn Ostendorf in der Firmengeschichte erst einmal der Fall war.
Die Kunden und Anwendungsfelder für die Antriebstechnik von RENK sind vielfältig. Unter anderem in der Energieerzeugung, Öl & Gas, der Stahlindustrie und der Marinetechnik oder auch der Rüstungsindustrie werden die Produkte eingesetzt. Gigantische Getriebe verlassen die Produktionsstandorte. So zum Beispiel ein 15.000.000 Newtonmeter Planetengetriebe. Das größte und leistungsstärkste der Welt. Oder das weltweit größte Schneidkopfgetriebe mit 280 Tonnen für ein Baggerschiff. Die Ausmaße sind riesig. Das Unternehmen benötigt Präzisionswerkzeuge für jeden Arbeitsschritt und jede noch so gigantische Größe. Das Fachpersonal arbeitet in Schichten fast rund um die Uhr, für beste Qualität.
Herr Ostendorf berichtet mit Stolz von Kunden, die Getriebe bestellt haben, um diese zu analysieren und nachzubauen, um die Kosten zu reduzieren. „Das hat nicht funktioniert, die nächste Charge wurde wieder bei uns bestellt. Getriebe sind sensibel, in der Herstellung steckt viel Knowhow und Präzision. Wir haben jahrzehntelang viel Arbeit und Energie in die Entwicklung unserer Produkte gesteckt. Das lässt sich nicht einfach kopieren.“
Der VMI dankt dem Unternehmen und seinen Verantwortlichen, diese erlebnisreiche Besichtigung möglich gemacht zu haben. Besonders hervorheben möchten wir Frau Moseke, die als Ansprechpartnerin im Vorfeld zur Verfügung stand und uns bei der Organisation unterstützt hat sowie Herrn Ostendorf für seine Zeit am Tag der Veranstaltung.