Aufgewachsen in der Nähe eines Kalksandsteinwerks mit angeschlossener Sandgrube, die sich immer weiter in den Kiefernwald fraß, spielten wir Kinder gerne in der Sandgrube.
Zutritt strengstens verboten, Lebensgefahr! Dort sorgte eine Planierraupe dafür, dass der Sand verschoben und schließlich mit einem Radlader verladen werden konnte. Das Geräusch des schweren Dieselmotors in Kombination mit dem Kettenfahrwerk, war beeindruckend und auch etwas furchteinflößend. Zu diesem Zeitpunkt gab es die Planierraupe oder auch Bulldozer genannt, seit ungefähr 40 Jahren. Sie entstand in den USA, der Ursprung waren schwere Traktoren, die mit einem Räumschild ausgestattet waren.
Die größte jemals gebaute Planierraupe kam allerdings aus Japan. Die Firma Komatsu mit Sitz in Osaka hat einen weltweiten Marktanteil von mehr als 40% und ist damit der bedeutendste Hersteller von Planierraupen überhaupt. Der 12-Zylinder Dieselmotor des Komatsu 575A „Superdozer“ hatte einen Hubraum von 46,3 Liter. Der Tank fasste 2.100 Liter und das Gesamtgewicht der Raupe lag bei 150 Tonnen. Es schien fast so, als wäre der 575A als TOP ASS einem Quartett für Nutzfahrzeuge entsprungen: Der Komatsu SA12V170E Motor leistete 858 kW und 1.150 PS bei 1800 U/min. Der kraftstoffsparende 12-Zylinder, zusammen mit dem hohen Maschinengewicht, machte die D575A zur absolut überlegenen Planierraupe in der Planierproduktion. Er wurde entwickelt, um die EPA/CARB-Vorschriften zu übertreffen und verfügte über Direkteinspritzung, einen Turbolader und einen Ladeluftkühler, um die Kraftstoffeffizienz zu maximieren. Um Geräusche und Vibrationen zu minimieren, war der Motor auf einen Hauptrahmen mit Gummikissen montiert.
KOMATSU D575A Superdozer
Produktionszeitraum 1989-2012Modell Komatsu SA12V170E
Motor 4-Takt-Diesel, wassergekühlt,
Direkteinspritzung, Turboaufladung,
Ladeluftkühlung
Zylinder 12
Hubraum 46.300 ccm3
Leistung 858 kW (1.150 PS)
bei 1800 U/min
Gewicht 150.000 Kg
Tankinhalt 2.100 Liter
Automatisches Drehmomentwandler-Überbrückungssystem
Für mehr Effizienz sorgte der Lock-up-Modus. Er ermöglichte es dem System, den Drehmomentwandler automatisch zuzuschalten. Das Sperren des Wandlers übertrug die Motorleistung direkt auf das Getriebe, erhöhte so die Fahrgeschwindigkeit und erreichte enorme Wirkungsgrade. Das Ergebnis war eine sehr effiziente Nutzung der Motorleistung, weniger Kraftstoff-Verbrauch und schnellere Zykluszeiten.
Durch ihre überdimensionierten Abmessungen von fast 5 Meter Höhe, 12 Meter Länge und über 7 Meter Breite war die D575A die größte und leistungsstärkste Planierraupe der Welt. Ihre gigantische Klinge konnte unglaubliche 69 m3 mit einem Gesamtgewicht von bis zu 217 Tonnen bewegen. Mit dieser Fähigkeit, solche Massen zu schieben oder zu ziehen, machte die Raupe kurzen Prozess mit Kalkstein und fegte massive Brocken des Materials weg, wie ein Kind, das Sand schaufelt. Diese Aushubmethode konnte als eine der Spezialitäten der
Maschine bezeichnet werden. Minenbetreiber mit oberflächlichem Abbau in den USA, Australien und Japan waren daher die primären Nutzer der D575A, obwohl die Raupe manchmal auch in schweren Bauanwendungen und Steinbrüchen eingesetzt wurde.
Allerdings war die Produktionszahl überschaubar. Insgesamt wurden nicht mehr als 53 Stück produziert. Die erste Serie von D575A-Planierraupen waren die D575A-2-Maschinen. Diese wurden sowohl in den Konfigurationen SR „Super Ripper“ als auch SD „Super Dozer“ zwischen den Jahren 1991 und 2000 produziert. In der Gesamtzahl waren es 41 Maschinen. 2001 wurden die D575A-3 Maschinen eingeführt und in den Konfigurationen SR „Super Ripper“ als auch SD „Super Dozer“ produziert. Alle Modelle des D575A sind inzwischen eingestellt. 2012 wurde die letzte Planierraupe nach Australien geliefert.