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Verantwortung: Beitrag zur klimaneutralen Baustelle der Zukunft
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Technologieoffenheit: differenzierte Antriebstechniken
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Kundenfokus: leistungsstark und individuell
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Pioniergeist: eigene Entwicklungen tragen zum technologischen Fortschritt bei
Liebherr ist sich seiner Verantwortung für Klima und Umwelt bewusst und arbeitet intensiv daran, die CO2-Emissionen seiner Produkte zu reduzieren. Innovative Antriebstechnologien spielen dabei eine entscheidende Rolle. Angesichts der vielfältigen Anwendungen ist eine Universallösung wenig geeignet. Differenzierte Ansätze sind gefragt, die passgenau auf die Herausforderungen unterschiedlichster Einsatzbereiche zugeschnitten sind. So unterstützt Liebherr Kunden und Partner aus den verschiedensten Branchen bestmöglich dabei, ihre ökologischen und wirtschaftlichen Ziele zu erreichen – mit dem optimalen Antrieb für jede Maschine und Anwendung.
Liebherr fertigt eine enorme Vielfalt an Produkten. Sie sind weltweit in vielen Branchen und einer großen Vielzahl an Anwendungen im Einsatz. Die Anwendungsgebiete und Einsatzbereiche unserer Baumaschinen und Krane sind so unterschiedlich, dass eine Beschränkung auf eine oder wenige Antriebstechniken nicht möglich ist: „Eine Umschlagmaschine in einem Hafen hat einen geringen Einsatzradius. Sie lässt sich gut per Stromkabel betreiben, die nötige Infrastruktur ist meist vorhanden“, erklärt Jürgen Appel, Head of Technology Coordination bei Liebherr. „Dieselbe Maschine auf Rädern in der Holzverladung ist dagegen höchst mobil, oft fehlt die für den elektrischen Betrieb nötige Infrastruktur. In diesem Fall wäre der Betrieb mit hydrierten Pflanzenölen oder e-Fuels die bessere Lösung“.
Liebherr wählt vor diesem Hintergrund bei der Arbeit an Antrieben einen technologieoffenen Ansatz. „Wir wollen unseren Kunden für jeden Einsatzbereich und jede Anwendung optimal passende, leistungsstarke und klimafreundliche Lösungen bieten“, sagt Appel. „Dabei gilt: Je genauer Antriebstechnik, Anwendung und Einsatzregion aufeinander abgestimmt sind, desto höher ist der Beitrag sowohl zur Wertschöpfung der Kunden als auch zur Klimaneutralität.“ Mit der eigenen Entwicklung solch differenzierter Antriebe treibt Liebherr den technologischen Fortschritt in der Baumaschinenbranche voran und wird seiner Rolle als Pionier einmal mehr gerecht.
Netzbetriebene Maschinen sind schon lange bekannt und auch bei Liebherr im Einsatz, beispielsweise in Turmdreh- oder Mobilbaukranen und elektrischen Mining-Baggern. Sie können klimaneutral betrieben werden, wenn der Strom dafür aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Sie stoßen jedoch an ihre Grenzen, wenn stärkere Mobilität einer Maschine z.B. auf der Baustelle notwendig ist. Dann sind batteriebetriebene Produkte meist besser geeignet. Liebherr arbeitet in verschiedenen Produktsegmenten an batteriebetriebenen Maschinen. Viele leistungsstarke Produkte sind bereits verfügbar.
Ein Highlight ist zum Beispiel der LR 1250.1 unplugged: Der weltweit erste batteriebetriebene Raupenkran mit einer Hubhöhe von bis zu 148 Metern wird von einem Elektromotor angetrieben. Der lokal emissionsfrei arbeitende Riese kann an einem konventionellen Elektroanschluss oder ohne Kabel, also „unplugged“, eingesetzt werden. Die sogenannte Unplugged-Serie von Liebherr, die Raupenkrane sowie Ramm- und Bohrgeräte umfasst, ist seit ihrer Einführung mit dem ersten elektrisch betriebenen Großdrehbohrgerät der Welt in 2019 ein sehr großer Erfolg und wurde aus diesem Grund im vergangenen Jahr um 6 Modelle erweitert.
Auch der neue, batterieelektrische Mobilbagger A 916 E überzeugt mit lokal emissionsfreiem Betrieb. Ebenso wie die innovative ETM-Fahrmischer-Baureihe mit elektrischem Trommelantrieb, die das lokal emissionsfreie Abladen von Beton auf der Baustelle erlaubt.
Ein weiterer Meilenstein ist der erste elektrifizierte Radlader der Firmengruppe, der L 507 E. Sein von Liebherr entwickeltes batterieelektrisches Antriebskonzept ermöglicht die gleiche Leistungsfähigkeit wie bei einem herkömmlich angetriebenen Liebherr-Radlader derselben Größenklasse. Lokal keine CO2– und nur geringe Lärmemissionen zeichnen den Radlader aus, weshalb er sich besonders für Einsätze im innerstädtischen Bereich sowie für Halleneinsätze eignet.
Ein weiteres Entwicklungsfeld ist die Kombination aus Batterie und Netzanschluss, etwa bei Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen sowie Mobil- und Raupenkranen. So lassen sich die Kranfunktionen beim Liebherr-Kompaktkran LTC 1050-3.1 mit zusätzlichem elektrischem Antrieb wahlweise vom Verbrennungs- oder Elektromotor speisen.
Lösungen aus dem Produktsegmente Komponenten runden unter anderem das elektrifizierte Produktprogramm von Liebherr ab. Ein Beispiel ist der Liduro Power Port, ein mobiles Energiespeichersystem zur Versorgung von Baustellen zum Beispiel an entlegenen Orten, an denen keine ausreichende E-Infrastruktur vorhanden ist. Hybrid oder vollelektrisch betriebene Baumaschinen und Krane können damit lokal emissionsfrei betrieben oder geladen werden.
Verbrenner noch unverzichtbar – der Kraftstoff kann den Unterschied machen
Die Elektrifizierung ist eine gute Lösung für viele Einsatzgebiete und Anwendungen. Liebherr geht aber davon aus, dass Verbrennungsmotoren für schwere, mobile Offroad-Maschinen, die durch große Leistungen und lange Einsatzzeiten einen hohen Energiebedarf haben, weiterhin relevant sein werden.
Denn die Einsätze dieser Maschinen, beispielsweise zur Errichtung von Windkraftanlagen oder in der Gewinnungsindustrie, finden typischerweise in Gebieten ohne Infrastruktur statt. Solche Einsätze erfordern sehr hohe Reichweiten und Betriebszeiten von mehreren Tagen, ohne dass dabei neue Energie von außen zugeführt werden kann.
Um auch bei solchen Einsätzen Emissionen einzusparen, setzt Liebherr auf alternative Kraftstoffe zum fossilen Diesel für den Betrieb der derzeit noch unverzichtbaren Verbrennungsmotoren. Auch hier fährt Liebherr mehrgleisig. Im Fokus stehen derzeit e-Fuels und hydrierte Pflanzenöle (Hydrotreated Vegetable Oil/HVO).
e-Fuels werden aus erneuerbarem Strom, Wasser und CO2 synthetisch hergestellt und können fossilem Diesel als emissionsfreie Alternative beliebig beigemischt werden. HVO bestehen aus hydrierten – mit Wasserstoff behandelten – Pflanzenölen und tierischen Abfallfetten. Sie können ebenfalls mit fossilen Kraftstoffen gemischt oder als Reinkraftstoff verwendet werden. Dann verursachen sie im Vergleich zu herkömmlichem Diesel bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen. Durch die Beimischung dieser klimafreundlichen Treibstoffe lassen sich auch die besonders langlebigen Bestandsmaschinen und -flotten von Liebherr mit Verbrennungsmotor CO2-reduziert weiter nutzen. Liebherr-Kunden können auf diese Weise Emissionen einsparen, ohne massiv in neue Produkte investieren zu müssen. Die Liebherr-Werk Ehingen GmbH sowie die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH liefern bereits alle Maschinen standardmäßig ab Werk mit HVO aus. Auch der Werksverkehr in beiden Gesellschaften ist komplett auf HVO umgestellt.
Wasserstoffbasierte Antriebe: eine vielversprechende Zukunft
Ein weiterer wichtiger nahezu treibhausgasneutraler Energieträger ist grüner Wasserstoff. Liebherr sieht die Möglichkeit, Wasserstoff fast emissionsfrei direkt in einem Wasserstoffverbrennungsmotor zu verbrennen. Liebherr hat bereits Prototypen an Wasserstoffverbrennungsmotoren entwickelt, den H964 und den H966. Letzterer wurde bereits in einem Raupenbagger als Technologieträger gezeigt. Auch eine wasserstoffbasierte Brennstoffzelle in Verbindung mit einem Elektromotor wurde in einem Radlader als Technologieträger vorgestellt – in beiden Fällen auf der Bauma 2022.
In Bezug auf Leistung und Emissionen hat der Wasserstoffverbrennungsmotor überzeugt. Es wurden verschiedene Einspritz- und Verbrennungstechnologien wie die Saugrohreinblasung (PFI) und Direkteinspritzung (DI) verwendet. Am Anfang der Entwicklung eines Wasserstoffmotors wurde PFI als eine der ersten geeigneten Technologien in Betracht gezogen. Bestärkt durch die Ergebnisse der PFI-Technologie, setzt Liebherr seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet der DI-Technologie weiter fort. Diese ermöglicht noch höhere Leistungsdichten für Maschinen mit hohem Energiebedarf.
Innovative Technologien für reduzierten Energiebedarf
Darüber hinaus arbeitet die Firmengruppe an grundsätzlichen Lösungen zur Reduzierung des Energieverbrauchs ihrer Maschinen. Ein Beispiel ist das patentierte Liebherr Power Efficiency (LPE) – Engine Control. Zum Einsatz kommt es beispielsweise in der neuen 70 bis 100 Tonnen-Raupenbagger-Generation, deren Kraftstoffverbrauchs durch LPE um 5 Prozent reduziert werden kann – und damit erhebliche CO2-Einsparungen ermöglicht.
Weitere Beispiele sind die neuen Mischanlagen-Baureihen Betomix und Mobilmix, die im Betrieb bis zu 30 Prozent weniger Energie benötigen als ihre Vorgängerversionen. Zudem erlaubt die exakte Dosierungsautomatik für den nötigen Zement erhebliche CO2-Einsparungen.//
Über die Firmengruppe Liebherr
Die Firmengruppe Liebherr ist ein familiengeführtes Technologieunternehmen mit breit diversifiziertem Produktprogramm. Das Unternehmen zählt zu den größten Baumaschinenherstellern der Welt. Es bietet aber auch auf vielen anderen Gebieten hochwertige, nutzenorientierte Produkte und Dienstleistungen an. Die Firmengruppe umfasst heute über 140 Gesellschaften auf allen Kontinenten. In 2022 beschäftigte sie mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftete einen konsolidierten Gesamtumsatz von über 12,5 Milliarden Euro. Gegründet wurde Liebherr im Jahr 1949 im süddeutschen Kirchdorf an der Iller. Seither verfolgen die Mitarbeitenden das Ziel, ihre Kunden mit anspruchsvollen Lösungen zu überzeugen und zum technologischen Fortschritt beizutragen.