Gastgeberin der jüngsten Schulungs-Etappe im Rahmen der aktuellen VMI-Fortbildungsreihe war die Motair Turbolader GmbH in Köln. Der Mix aus Theorie und Praxis hat den Teilnehmern viel neues Wissen für ihren Werkstattalltag gebracht.
Das zweitägige Schulungs-Programm der „Fortbildung zum zertifizierten Motoreninstandsetzer“ beim VMI-Fördermitglied in Köln stand unter dem Motto „Mechanische Baugruppen + Systeme“. Es ging vorrangig um Turbolader, aber auch um Motorkühlung, Zylinderkopfdichtungen und flüssige Dichtmassen.
Turbolader: Die „Mimose“ des Motors
Den Auftakt des Fortbildungsmoduls bildete der Vortrag des Motair-Geschäftsführers Dipl.-Ing. (FH) Andreas Solibieda. Er stellte das Unternehmen als Master Distributor für alle Turbolader-Marken vor und führte in Grundlagen und Technologien ein. Anhand einer Auswahl von typischen Schadensbeispielen aus der Praxis bot der Motair-Geschäftsführer – unterstützt durch den Regionalverkaufsleiter Marcus Sporcic – detaillierte Hintergrund-Informationen zu den häufigsten Ausfallursachen.
Am zweiten Schulungstag haben Bernd Jüngling, der technische Leiter bei Motair, und der Meister Markus Lange die Kursteilnehmer bei einem Rundgang durch den Betrieb mit den „Geheimnissen“ der qualifizierten Turbolader-Instandsetzung vertraut gemacht. An mehreren Stationen wurden die Arbeitsschritte der Instandsetzung erläutert und reelle Schadensfälle aus der Praxis unter die Lupe genommen. Besonders spannend war das Herbeiführen von Schäden durch Fremdeinwirkung sowie die Zerlegung und Begutachtung von schadhaften Turboladern.
Vortragsprogramm
Im theoretischen Teil sprachen Dipl.-Ing. Volker Schittenhelm über die Kern-Aufgaben des Motorkühlsystems und Fachreferent Joachim Götz aus dem Hause ElringKlinger AG über Zylinderkopfdichtungen, Zylinderkopfschrauben und flüssige Dichtmassen. Anhand einiger Beispiele wurden mögliche Fehler, deren Ursachen und Auswirkungen aufgezeigt.
Teilnehmer berichten …
Die Kursanten des Schulungs-Moduls in Köln fanden die Erläuterung der typischen Symptome und Ausfallursachen des Turboladers sowie nicht zuletzt die Schadensfälle, die das „Sensibelchen“ des Antriebes mit sich bringen kann, als besonders hilfreich.
So etwa weiß Abdu Anouri (Massiv Motors) jetzt, in welche Richtung er denken muss, wenn ein Kunde mit einem Turbolader-Schaden in die Werkstatt kommt. Er will das in Köln vermittelte Wissen lösungsorientiert in der Praxis anwenden. Besonders beeindruckt hat ihn die große Anzahl von verschiedenen Turbolader-Modellen.
Auch Marcel Tode (Motoren Henze) „speichert“ die neuen Kenntnisse zum Turbolader und wird diese zukünftig sicherlich in seinen Werkstatt-Alltag einfließen lassen. Selbst wenn spezielle Turbolader-Reparaturen von einem Partner-Unternehmen durchgeführt werden, kann er Funktionsstörungen besser und schneller identifizieren. Sein Blick für mögliche Fehlerquellen ist geschärft …
Robin Otto (Sauer & Sohn Motorentechnik) ist von den unterschiedlichen Schadensbildern beeindruckt. Durch die praktischen Demonstrationen kennt er jetzt die Gründe für Turbolader-Defekte bzw. die Ausfallursachen. Einige hat er ich gleich notiert …
Der Projektleiter Ingo Königshoven – zugleich VMI-Vorstandsvorsitzender – begleitete beide Schulungstage und zog ein positives Fazit: „Trotz coronabedingter Verschiebungen und geändertem Programm lief die Veranstaltung reibungslos ab. Die Zusammensetzung der Gruppe war gut, da die jungen Profis aus unterschiedlichen Bereichen der Motorenbearbeitung kamen. Wir erhielten von Teilnehmern und Referenten gleichermaßen ein sehr gutes Feedback.“