Mit neuen Schulungsprojekten und mit einer rundum gelungenen Jahrestagung beweist der Verband der Motoren-Instandsetzungsbetriebe VMI, dass auch in Corona-Zeiten Gemeinsamkeit, Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch möglich sind.
Die Anfang September im bayerischen Bischofswiesen bei der Firma Friedrich Dicke wiederaufgenommene VMI-Lehrgangsreihe mit dem Schulungs-Modul 1 soll ein impulsgebendes Vorspiel für die Verbandsaktivitäten im nächsten Jahr werden. Denn trotz pandemiebedingter ständiger Neuplanungen wurde die zweite Schulungsreihe gründlich vorbereitet. So gelang der Neustart in Bayern sowohl mit einem umfangreichen Theorieteil als auch mit Praxis-Vorführungen zur Schadensanalyse.
Das nächste Modul der Lehrgangsreihe B findet im Januar 2022 bei der Firma Mahle in Schorndorf statt. Eine weitere Schulungsetappe ist für den April vorgesehen und wird beim Fördermitglied MOTAIR in Köln abgehalten.
Kontinuität und Erneuerung
Für die rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der gemeinsamen Jahrestagung von VMI und GMI (der Gütegemeinschaft der Motoreninstandsetzungsbetriebe) war es höchst erfreulich, dass unter Einhaltung aller nötigen Maßnahmen ein analoges „Face-to-face“-Treffen möglich war.
Es gab Programmpunkte für beide Verbände, denn schließlich wurden Themen behandelt, die sowohl VMI als auch GMI auf ihrer dauerhaften Agenda führen, allen voran die Definierung des Berufsbildes „Motoreninstandsetzer* in“ im Wandel der Zeit. Eingeleitet wurde die Jahrestagung mit einem Besuch im Deutschen Zweirad- und NSU-Museum, bei dem die Motoren-Profis in die rühmliche Vergangenheit der motorisierten zwei- und vierrädrigen Vehikel entführt wurden.
Wie man am besten einen gerissenen Zylinderkopf schweißt, welches die effizientesten Binde- und Trennmittel sind und was an Technik in einem Rennboliden steckt, erfuhren die Besucherinnen und Besucher der begleitenden Hausmesse, die diesmal sowohl für Fördermitglieder als auch für eingeladene Fachfirmen geöffnet war. Ihre Produkte und Service-Leistungen präsentierten die IPSA Autoteile Großhandelsges. mbH, Sömmerda/ Thüringen (Vertrieb von PKW, NKW, Industrie und Landwirtschafts-Ersatzteilen), die Münchener IWIS Motorsysteme GmbH (Technologieführer und Hersteller von Präzisionskettensystemen sowie mechanischer Antriebstechnik), die Kölner Motair Turbolader GmbH (Master-Distributor mit Leistungen rund um den Turbolader), die Elring Klinger AG aus Dettingen/Erms (Servicepartner für Motoreninstandsetzung mit Dichtungssätzen, Dichtungen, Serviceteilen und Dichtmassen), die Mahle Aftermarket GmbH aus Stuttgart/Bad Cannstatt (Service rund um innovative Qualitäts-Produkte von sieben Marken) sowie die Gütersloher Motorencenter GmbH aus Verl (breites Sortiment an Motoren und Ersatzteilen).
Auf der Fachmesse informierte auch das VMI-Mitglied MEC Diesel S.p.a. aus Candiolo, Italien, über ihr Portfolio an Motorenersatzteilen, Fahrzeugteile.expert aus Velbert demonstrierte praktisch die Pluspunkte des ökologischen Bindemittels Absorbia Pro während die Laser Company aus Nürtingen ihre Leistungen als Spezialisten für hochpräzises Laserschweißen vorstellte.
Informative Dialoge mit den Messebesucherinnen und -besuchern führten auch die Vertreter vom BEHUB Vertriebsnetz GmbH aus Bad Breisig sowie die gastgebende Geschäftsstelle des VMI. Gebührende Aufmerksamkeit fand auch die Präsentation eines ConceptCars durch ein engagiertes Motorsport-Rennteam. Es ist gute Tradition, dass auf ein intensives Arbeitspensum auch ein geselliges Beisammensein folgt. Die Gäste erlebten im Welcome Hotel von Neckarsulm ein buntes Programm unter Mitwirken des Künstlerduos Heidi Hawelka und Sune Pedersen vom Scala Aktionstheater.
In diesem festlichen Ambiente ehrte der Vorstandsvorsitzende Ingo Königshoven auch die fünf Absolventen der ersten Lehrgangsreihe und überreichte die Zertifikate unter anerkennendem Applaus der Kolleginnen und Kollegen.
Harmonische Mitgliederversammlung
Mit Interesse verfolgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Beginn der Mitgliederversammlung am Samstagvormittag zwei Referate, deren Inhalte heute mehr denn je die profilierten Unternehmen interessieren durfte.
Den ersten Fachvortrag widmete Rechtsanwalt Felix Westpfahl dem Thema „Neue Gewährleistungsrechte beim Kauf von Waren mit digitalen Elementen“. Da dieses Regelwerk ab 1. Januar 2022 in Kraft treten wird, sei es laut dem Referenten sinnvoll, wenn sich die Betriebe zeitgerecht auf Änderungen vorbereiten.
Im Vortrag „Nachhaltige Personalentwicklung in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche“ bot der Verbandsexperte Gerhard Becker wertvolle Informationen und Tipps, die nicht zuletzt in Zeiten der Corona-Pandemie fast jede Führungsetage in den Instandsetzungsbetrieben betrifft. Es folgte der Bericht des Vorstandsvorsitzenden Ingo Königshoven, der die Entwicklungen des letzten Jahres Revue passieren ließ. Positiv bewertet wurde der erfolgreiche Abschluss des VMI-Fortbildungs- Pilotprojektes zum qualifizierten Motoreninstandsetzer, das sowohl für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch für die engagierten Betriebe berufsrelevante Pluspunkte eingebracht hat.
Mit Freude wurde vernommen, dass der Verband der Motoren-Instandsetzungsbetrieb VMI in den beiden vergangenen Jahren als Ausgleich zu einigen wenigen Austritten gleich neun neue Mitglieder aufnehmen konnte. Es sind dies OE Germany Handels GmbH, Esslingen am Neckar; MJ Getriebetechnik, Wetzlar; Stern Automobile Erkol GmbH, Wülfrath; M. Drees Motorentechnik GmbH, Anröchte; BEHUB Vertriebsnetz GmbH & Co. KG, Bad Breisig; Langbauer Motoren e.U., Feldkirchen bei Graz; Motoren Müssigang, Thaur (Tirol); Massiv Motors, Wuppertal und Neunelfmotoren GmbH, Bremen.
Aus dem Bericht des Schatzmeisters Rolf Sachweh erfuhren die Mitgliederinnen und Mitglieder, dass der Verband auch in den vergangenen drei Jahren verantwortungsvoll tätig war, dass es einen neuen Sitz der Geschäftsstelle gibt und dass man in der kommenden Zeit noch offensiver an die Herausforderungen des Berufswandels herantreten will. Die Mitgliederversammlung entlastete einstimmig den bisherigen Vorstand und wählte ihn in gleicher Zusammensetzung für die nächsten drei Jahre. Es sind dies: Andreas Achatz, Friedrich Dicke, Werner Fuchs, Ingo Königshoven und Rolf Sachweh, deren Tätigkeit nach wie vor durch den langjährigen kaufmännischen Mitarbeiter Peter Fuchs verstärkt wird. Vor der Abreise wurde noch eine gemeinsame Besichtigung der Gastgeberstadt Neckarsulm mit Einkehr in ein Brauhaus unternommen.