Beim Tuning des Motors geht es um mehr als „nur“ zusätzliche PS unter der Motorhaube: Es geht um das einmalige Gefühl beim Durchdrücken des Gaspedals, den knurrenden Sound unter Höchstleistungen. Gegen den Sitz gepresst werden und dabei das Leben zu spüren. Auch der Blick unter die Haube beziehungsweise unter das Auto um zu sehen, wie einzelne Komponenten zu einem einzigen technischen Wunder vereint wurden.
Motortuning ist auch in Zeiten hochmodernen Methoden und fortschreitender Digitalisierung immer noch weit mehr als bloßes Chiptuning, auch wenn es heutzutage oft damit gleichgesetzt wird. Im Folgenden beleuchten wir weitere, nicht weniger effiziente Maßnahmen zur Leistungssteigerung, die vor allem in Kombination miteinander besonders wirksam sein können.
Was ist Tuning überhaupt?
Beim Tuning geht es schlichtweg darum, Leistung und Drehmoment des Motors zu verbessern. Das erreichen wir zum Beispiel durch mehr Kraftstoff-Luft-Gemisch oder eine höhere Drehzahl. Beim Eco-Tuning geht es außerdem darum, den Verbrauch zu reduzieren, ohne die Abgaswerte zu verschlechtern. Was man erreichen will, ist jeweils die Entscheidung des Besitzers. Je nach gewünschter Optimierung kommen unterschiedliche Methoden zur Leistungssteigerung in Frage. Darunter fallen zum Beispiel Chiptuning, das Bearbeiten einzelner Komponenten wie Ansaugung, Nockenwelle und Einspritzung oder auch Upgrade-Teile wie Turbolader oder Auspuffanlagen. Beim Tuning sollten neben der Leistung auch die Lebensdauer des Motors und die Gewährleistung beachtet werden. Besonders wichtig ist natürlich auch die Straßentauglichkeit, weshalb man optimalerweise immer einen Motorexperten an sein Schätzchen lassen sollte.
Ein kleiner Überblick über die gängigsten Tuningmethoden
Das Turbolader- und Kompressor-Tuning
Nach dem Chiptuning ist eine beliebte Tuningmethode die Optimierung der Ladeluftkühlung für den Turbolader und das Nachrüsten des Turbos beziehungsweise Kompressors. Der Turbo nutzt die Abgase des Motors, um ihm mehr Frischluft zuzuführen, wodurch der Motor auch mehr verbrennen kann. Ein größerer Turbo kann entsprechend für mehr Luft sorgen. Ein Kompressor verdichtet das Kraftstoff-Luft-Gemisch und pumpt es in den Motor.
Allerdings macht es keinen Sinn, einfach einen größeren Turbolader zu verbauen. Wichtig ist, dass alle Komponenten zu dem gewünschten Resultat passen und kompatibel sind. Deshalb spielt in dem Zusammenhang auch der richtige Ladeluftkühler eine wichtige Rolle.
Ladeluftkühlung im Motortuning
Der Ladeluftkühler kühlt die verdichtete Luft herunter und sitzt entsprechend zwischen Turbo und Motor. Die kühlere Luft enthält wesentlich mehr Sauerstoff, was den Wirkungsgrad des Motos erhöht. Dadurch steigt nicht nur die Leistung, sondern auch die Haltbarkeit des Motors. Auch das Volumen der kalten Luft ist geringer, wodurch mehr Kraftstoff eingespritzt werden kann. Verbaut man einen besonders leistungsstarken Turbo ohne den Ladeluftkühler anzupassen, kann dieser die Ansaugluft nicht optimal herunterkühlen und die Leistung sinkt sogar. Außerdem kann die hohe thermische Belastung auch Schäden an den anderen Bauteilen verursachen und sogar zu einem Motorschaden führen. Beim Ladeluftkühler Tuning hat man die Wahl zwischen wassergekühlten und luftgekühlten Ladeluftkühlern. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Wassergekühlte Systeme kommen beispielsweise vor allem in engen Motorräumen zum Einsatz, weil sie mit weniger Platz auskommen (obwohl sie mehr Teile enthalten). Grundsätzlich ist das Ziel, möglichst viel Luft mit dem nötigen Druck zu kühlen. Deshalb wird beim Tuning des Ladeluftkühlers auf eine strömungsoptimierte Bauweise geachtet.
Upgrades und Co: Kompressor und Turbolader aufrüsten
Möchte man den Turbolader aufrüsten, hat man die Wahl zwischen leistungsstarken Turbos mit mehr Durchsatz, geschmiedeten Verdichterrädern, Edelstahlgehäuse und Co und den absoluten High Performance Turboladern. Diese „Upgrade-Turbos“ schaffen eine Mehrleistung wie aus ihren kühnsten Träumen. Mit größeren Billet Verdichterrädern, hydrodynamischen Gleitlagern, Highspeed Feinwuchtung und so weiter. Mit Mehrleistung über 300 PS gehören Upgrade Turbolader schon zu der Königsdisziplin im Motortuning. Unser Experte sagt ganz klar: „Mehr geht nicht.“. Wenn man sich dazu entscheidet, den Turbo aufzurüsten, muss man allerdings natürlich auch die entsprechenden anderen Bauteile an die extreme Mehrleistung anpassen. Dazu gehören Ladeluftkühler, Software, Krümmer, Hochdruckpumpe, Schläuche, Hitzeschutz, Kolben, Pleuel, Abgasanlage und Einspritzanlage. Damit wird noch einmal deutlich klar, ein einfaches Austauschen des einzelnen Turbos wird nicht zum Ziel führen.
Vorteile vom Turbolader-Tuning
- Damit ist eine extreme Leistungssteigerung für dein Auto möglich.
- Feeling wie beim Motorsport: Optimale Nutzung des Drehmoments.
Nachteile beim Turbo Tuning?
- Funktioniert nur mit gleichzeitigem Anpassen anderer Bauteile.
- Ist entsprechend aufwändig und kostenintensiv.
Veränderung der Ansaug- und Abgaskanäle
Möchte man die Leistung des Motors merklich steigern, denkt man vermutlich auch sehr schnell an die Optimierung der Ansaug- und Abgaskanäle. Das liegt daran, dass alles mit dem optimalen Durchfluss steht und fällt. Hier können wir einiges an Leistung herausholen und auch als Laien vieles selbst machen. Denn viele Tuningteile sind sowohl für die Ansaugung wie auch für die Abgasanlage Plug & Play. Verschiedene Experten bieten detaillierte Anleitungen schon online, wir empfehlen jedoch ohne Frage den Weg zum Motorexperten. Neben der mechanischen Bearbeitung spielt auch eine wichtige Rolle, welche Komponenten bei der Ansaugung verwendet werden, wie beispielsweise das Turbo Inlet und das Powerrohr. Wie jede andere mechanische Optimierung müssen auch diese mit der richtigen Software per Chiptuning verbunden werden.
Bei der Abgasanlage haben wir besonders viel Freude mit dem satten Motorsportsound. Hier müssen wir allerdings auch die gesetzlichen Werte im Blick behalten und alles vom Prüfer abnehmen lassen. Trotzdem ist das Abgas-Tuning extrem beliebt unter Motorsportfans. Hier fängt es schon bei der Downpipe an, die den Abgasgegendruck merklich reduziert und so die Leistung steigert (immer in Verbindung mit weiteren Maßnahmen). Auch der Turbo zeigt damit ein besseres Ansprechverhalten und der Kraftstoffverbrauch kann abnehmen. Will man noch einen drauflegen, kann man auch zu einem Sportkatalysator greifen. Wie der Name schon sagt, ist ein Sportkat auf die Bedürfnisse des Motorsports ausgelegt: Er reduziert die thermische Belastung auf den Motor, reduziert den Abgasrückstau um ein Vielfaches, produziert einen sportlich satten Sound und sorgt nicht zuletzt für eine Mehrleistung.
Vergrößerung des Hubraums
Zu den aufwändigeren, aber auch beliebten Motortuning-Methoden gehört das Vergrößern des Hubraums, mit dem die mögliche Leistung steht und fällt. Genau genommen zählt die Aufbohrung, wie man das Vorgehen nennt, allerdings nicht einmal direkt zum Tuning, da wir hier mit dem vorhandenen Hubraum arbeiten und das Maximum herausholen.
Beim Aufbohren wird die Zylinderbohrung vergrößert, sodass insgesamt mehr Kraftstoff-Luft-Gemisch verbrannt werden kann, was die Leistung erhöht. Vor allem aber spürt man eine deutliche Steigerung des Drehmoments im gesamten Drehzahlbereich.
Beim Vergrößern des Kolbenhubs ist es wichtig, die minimale Wandstärke des Zylinders zu beachten. Ist die Aufbohrung nicht möglich, zum Beispiel weil der Motor einen Alublock hat, kann man auf Zylinderköpfe in entsprechender Größe umsteigen.
Ändert man die Größe des Hubraums, braucht man entsprechend größere Kolben und Pleuel. Hier ist es besonders wichtig, auf das optimale Zusammenspiel der Komponenten zu achten und auch auf die Belastung der Leistungssteigerung. Tuningkolben und Tuningpleuel sind darauf ausgelegt, unter extremen Bedingungen zu funktionieren, weshalb man für das beste Ergebnis unbedingt darauf zurückgreifen sollte.
Auswechseln des gesamten Motors
Will man direkt in die Vollen gehen und sich die maximale Leitungssteigerung sichern, wechselt man den Motor gegen einen Rennsportmotor aus. Das fällt zwar streng genommen auch nicht unter den Begriff „Tuning“, tut dem Fahrspaß aber keinen Abbruch. Die Vorteile sind klar: Dank ihrer langjährigen Erfahrung kennen die Experten sich mit Motoren und dem Zusammenspiel der einzelnen Komponenten aus. Sie wissen, was zusammenpasst und was nicht und können so das maximale Potenzial aus jedem Motor herausholen. Als Kunde bekommen Sie auf einen Rutsch die volle Leistung, maximalen Spaß auf der Straße und einen mega Sound. Diese Variante weckt Ihr Interesse? Sprechen Sie Ihren Motorexperten an!
Selbstverständlich gibt es außer den hier genannten Methoden noch weitere Optionen wie
- Chiptuning des Motors
- Änderungen und Anpassungen des Luftfilters
- Spezielle Einzeländerungen des jeweiligen Motors und Fahrzeugs nach Kundenwunsch
Rechtliches: Motortuning und die Straßenverkehrsordnung
Wichtig ist, dass man die Änderungen, die durch das Motortuning vorgenommen worden sind, auch immer eintragen lässt. Wenn die allgemeine Betriebserlaubnis erlischt, braucht man Teilegutachten der entsprechenden Bauteile, die in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden. Anschließend müssen diese dann zum Beispiel vom TÜV abgenommen werden. Sollten Sie sich im Vorfeld nicht sicher sein, ob die Betriebserlaubnis durch den Umbau erlischt, sprechen Sie am besten vorher schon mit der technischen Prüfstelle.