Nachdem der ADAC der e-Fuel-Allianz beigetreten ist, lässt der Automobilclub nun Taten folgen. Ab Mitte Dezember wird der Rettungshubschrauber „Christoph Rheinland“ mit Bio-Kerosin fliegen. Er ist am Flughafen Köln/Bonn stationiert. Im nächsten Jahr soll in Aachen ein weiterer Hubschrauber folgen.
Das dreijährige Pilotprojekt mit „Christoph Rheinland“ ist eine Kooperation mit dem französischen Triebwerkhersteller Safran Helicopter Engines, Airbus Helicopters und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Untersucht werden die langfristigen Auswirkungen von Bio-Kerosin auf die Technik des Airbus H145 mit Triebwerken von Safran. Für das ebenfalls auf drei Jahre angelegte zweite Forschungsprojekt mit „Christoph Europa 1“ arbeitet der ADAC mit dem Triebwerkbauer Pratt & Whitney Canada zusammen. Hier handelt es sich bei dem Hubschrauber um einen Airbus EC135. Bio-Kerosin ist ein nachhaltiger Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, kurz SAF). Mit ihm können von der Produktion bis zur Verbrennung die CO2-Emissionen um bis zu 80 Prozent gegenüber fossilem Flugbenzin gesenkt werden. Die geplanten Tests erfolgen mit einer Beimischung von 35 Prozent des alternativen Treibstoffs. Erwartet wird eine CO2-Reduzierung um rund ein Drittel. Dies wären auf die gesamte Flotte umgerechnet rund 6000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.
Ziel ist es, den Beimischungsgrad in den kommenden Jahren auf bis zu 100 Prozent zu erhöhen – und in der Folge auch der Einsatz von synthetischem e-Fuel, das mit Hilfe erneuerbarer Energien erzeugt wird. Der bei den beiden Pilotprojekten eingesetzte Kraftstoff stammt von BP und wird aus Altspeiseöl sowie ohne Verwendung von natürlichem Pflanzenöl hergestellt.